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Entdecken Sie die am häufigsten gestellten Fragen zu Psychedelika und psychedelisch unterstützten Therapien

1. Sind Psychedelika gefährliche Substanzen?

Laut einer Analyse von Professor David Nutt und seinem Team vom Imperial College London (Großbritannien) gehören Psychedelika zu den sichersten psychoaktiven Substanzen, im Gegensatz zu Alkohol, der in ihrer Analyse als die schädlichste Substanz identifiziert wurde.

2. Sind Psychedelika süchtig machend?

Obwohl es ein weit verbreitetes Missverständnis ist, Psychedelika mit missbräuchlichen Substanzen in Verbindung zu bringen, stimmen alle Forschungsergebnisse darin überein, dass Psychedelika nicht süchtig machen. Tatsächlich wurde in mehreren klinischen Studien das Potenzial von psychedelischen Drogen in Kombination mit psychologischer Unterstützung oder Psychotherapie zur Behandlung von Substanzmissbrauch, einschließlich Tabak- und Alkoholkonsumstörungen, untersucht. Ketamin, ein Narkosemittel und ebenfalls ein nicht klassisches Psychedelikum, hat jedoch ein hohes Suchtpotenzial, das sich bei häufigem Freizeitkonsum entwickeln kann.

3. Was ist der Unterschied zwischen der klassischen Therapie ohne Psychedelika und der psychedelisch unterstützten Therapie (PAT)?

Der Hauptunterschied zwischen traditioneller Therapie und psychedelisch unterstützter Therapie (PAT) liegt in der Verwendung von Psychedelika als Hilfsmittel, um den therapeutischen Prozess zu erleichtern. Dazu gehören drei Schritte: die Vorbereitung vor der psychedelisch unterstützten Therapiesitzung, bei der die Therapeuten den Patienten helfen, Absichten zu formulieren und Vertrauen aufzubauen; die psychedelische Sitzung, bei der die psychedelische Substanz dem Patienten verabreicht wird, der unter Aufsicht veränderte Bewusstseinszustände erlebt; und die Integration, bei der die Erkenntnisse aus der Erfahrung durch die Therapie verarbeitet werden, um eine wirksame und dauerhafte Veränderung zu fördern. Set und Setting sind zwei grundlegende Aspekte, die bei der PAT zu berücksichtigen sind: Set ist die Einstellung des Patienten, einschließlich seiner Emotionen, Erwartungen und mentalen Vorbereitung vor der Sitzung; Setting bezieht sich hingegen auf die physische und soziale Umgebung, in der die Therapie stattfindet, die sicher und angenehm sein und die Introspektion fördern sollte.

4. Ist die psychedelische Therapie nur ein New Age-Hype?

Psychedelika sind seit Jahrhunderten tief in den Heilpraktiken und spirituellen Zeremonien indigener Kulturen verwurzelt. Ihre Verwendung und Erforschung wurde jedoch nach ihrem Verbot in den späten 1960er Jahren weitgehend eingeschränkt, nachdem sie in großem Umfang zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen eingesetzt worden waren. Heute weckt die zeitgenössische Forschung wieder das Interesse an ihrem therapeutischen Potenzial und liefert Evidenz zunehmend Hinweise auf ihre Wirksamkeit bei der Behandlung von Krankheiten wie Depressionen, PTBS, Sucht und Angstzuständen.

Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass Psychedelika schädliche „harte Drogen“ seien. Die wissenschaftliche Evidenz ist aber eindeutig, dass Psychedelika nicht süchtig machen. Tatsächlich aber zeigen verschiedene klinische Studien dass dieses Substanzen in Kombination mit psychologischer Unterstützung oder Psychotherapie ein hohes Potenzial zur Behandlung von Substanzmissbrauch, einschließlich Tabak- und Alkoholabhängigkeit haben. Ketamin, ein Narkosemittel das zu den atypischen Psychedelika gerechnet wird, hat dagegen ein hohes Suchtpotenzial, das sich bei häufigem Freizeitkonsum entfalten kann.

5. Kommen Überdosen bei Psychedelika häufig vor?

Überdosierungen von klassischen Psychedelika (z.B. Psilocybin, LSD) sind selten und treten in der Regel nur auf, wenn sie in Kombination mit anderen Substanzen oder in extrem hohen Dosen verwendet werden. Obwohl diese Substanzen im Allgemeinen eine große Sicherheitsspanne aufweisen, sind ein verantwortungsvoller Gebrauch und eine angemessene Überwachung entscheidend, um mögliche Risiken zu verringern. Psilocybin zum Beispiel hat einen hohen therapeutischen Index, wobei die therapeutische Dosis bei 15 bis 30 mg und die tödliche Dosis bei 6 g liegt, also 500 Mal höher als die therapeutische Dosis.

6. Wie wirken psychedelische Substanzen auf das menschliche Gehirn während eines Trips?

Verschiedene psychedelische Substanzen lösen veränderte Bewusstseinszustände aus, aber wir können die Hauptwirkungen nennen, die sie alle gemeinsam haben. Das menschliche Gehirn zeigt unter dem Einfluss von Psychedelika ein viel höheres Maß an Konnektivität zwischen zuvor nicht oder kaum verbundenen Hirnzentren; dies verbessert tendenziell die visuelle Wahrnehmung, Synästhesie, Kreativität und emotionale Verarbeitung. Darüber hinaus haben Psychedelika eine tiefgreifende Wirkung auf die Art und Weise, wie das menschliche Gehirn das Selbst oder Ego und seine Emotionen erlebt, was manchmal zu dem Gefühl führt, „eins mit dem Universum“ zu sein.

7. Was sind die wichtigsten dauerhaften positiven Auswirkungen von Psychedelika auf das menschliche Gehirn und das Wohlbefinden?

Es hat sich gezeigt, dass Psychedelika eine positive Wirkung auf das menschliche Gehirn haben, indem sie dessen Neuroplastizität erhöhen und insbesondere bestimmte neuronale Bahnen neu verknüpfen die an der emotionalen Verarbeitung von Traumata, Depressionen, Angstzuständen und PTBS-Symptomen beteiligt sind. In dem richtigen klinischen Kontext können Psychedelika die Stressresistenz, die emotionale Stabilität und die Lebensperspektive verbessern und die Symptome der oben genannten psychischen Störungen lindern.

8. Was sind die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen psychedelischen Trips und Praktiken wie Meditation und veränderten Bewusstseinszuständen?

Psychedelika werden manchmal als „Abkürzung“ zu den Bewusstseinszuständen bezeichnet, die mit spirituellem Erwachen und langfristigen Praktiken verschiedener Formen der Meditation verbunden sind. Zu den Gemeinsamkeiten gehören verbesserte kognitive Funktionen, emotionale Belastbarkeit, psychologisches Wohlbefinden und Kreativität. Der Hauptunterschied besteht darin, dass Psychedelika mit dem richtigen „Set“ (Äußeren Bedingungen) und den richtigen „Setting“ (Mentale Verfassung) in der Lage sind, bestimmte Prozesse im Gehirn auszulösen, ohne dass eine lange und engagierte mentale Praxis erforderlich ist. Dies bietet die Chance auf kognitive und spirituelle Durchbrüche, die bei traditionellen Meditationspraktiken Jahre dauern könnten.

9. Sind die langfristigen Auswirkungen von Psychedelika nützlich oder schädlich?

Jüngste Forschungen zu den Langzeitwirkungen psychedelischer Substanzen deuten darauf hin, dass ihr überwachter Konsum in Verbindung mit dem bereits erwähnten unterstützenden Rahmen dauerhafte positive Auswirkungen haben könnte. Allerdings wurde festgestellt, dass die Einnahme solcher Substanzen in bestimmten kleinen Populationen zu anhaltenden Nebenwirkungen führen kann, insbesondere wenn sie in unbeaufsichtigtem Rahmen eingenommen werden. Derzeit laufen Studien zu den Langzeitwirkungen von Psychedelika, um dieses Thema weiter zu untersuchen.